Dienstag, 17. Dezember 2013

Frohe Weihnachten



Das Jahr neigt sich nun dem Ende- ich kann nur sagen: Was für ein Jahr!

Tränen der Angst, Tränen des Glücks, Freud und Leid lagen so oft nebeneinander.
Die schreckliche Diagnose, die Zeit des Hoffen's, des Bangen's und dann der Kampf, den wir aufgenommen haben.
Es hat sich gelohnt, jede einzelne Minute, jeder gefahrene Kilometer, jeder ausgegebene Euro!
Es hat sich gelohnt.
Wir haben unseren Rusty wieder, gesund (ja fast) und mit so viel neuer Lebensfreude.
Er stabilisierte sich in den letzten Wochen nochmal enorm, z.B. wenn er los sprintet, kann er locker abbremsen, ohne wegzurutschen, die Treppe im Haus nimmt er ganz normal.
Wir versuchen natürlich zu vermeiden, dass er zu oft hoch- und runter geht.
Genau wie Sprünge, die er nicht machen soll.
Er hat jetzt für die kalten, feuchten Tage einen Mantel bekommen, um den Rücken zu schützen, auch wenn ich früher darüber oft gelächelt habe, ein Labrador und Mantel...albern!
Aber man lernt dazu und wenn es Rusty hilft, soll es uns recht sein.

Meine Angst schwingt immer noch sehr mit, ich sehe immer noch das Zusammenbrechen vor mir und die Schreie von Rusty.
Aber das muss ich auch lernen und versuchen, zu verdrängen.



Ich möchte allen danken, die uns geholfen haben und Mut zugesprochen haben. 
Dank unserem Tierarzt Dr. Kördel, dank der Tierklinik Königs Wusterhausen, dank der Hundephysiotherapie Nass, dank so vieler Freunde haben wir immer die richtigen Schritte getan, damit es Rusty so geht, wie es ihm jetzt geht.

Dass das ein wunderbares Geschenk ist und nicht wirklich selbstverständlich, ist uns sehr wohl bewusst.

Ich wünsche Euch allen wunderbare Weihnachten, besinnliche Stunden und Zeit zum Entspannen, Zeit für eure Lieben und eure Tiere!





Er ist Dein Freund, 
Dein Partner, Dein Beschützer, Dein Hund. 
Du bist sein Leben, seine Liebe, sein Anführer. 
Er wird bei Dir bleiben, treu und ergeben, 
bis zum letzten Schlag seines kleinen Herzens.

Freitag, 29. November 2013

Tage am Meer


Wir waren am Meer. 


Wieder auf unserer Insel, unserem Rügen.
Wieder auf dem Hof Eschenschlag, unserem Lieblingsplatz.
http://www.hof-eschenschlag.de/
Auch wenn es nur ein paar Tage waren, die Luft, das Meer, die Ruhe und Stille im November, einfach nur gut!
Rusty war natürlich dabei.
Spaziergänge am Strand ohne Hund kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Aber das müssen wir ja auch nicht.

Wenn man bedenkt, wie unbeschwert die Zeit noch im Juli war und was seitdem geschehen war. Aber wir haben es geschafft.
Conny, unsere liebe Vermieterin und Freundin war auch immer auf dem Laufenden, wie es Rusty geht und war genauso happy, ihn so zu sehen.







Rusty war so gut drauf, er begrüßte unsere lieben Freunde inclusive seinen Hundekumpel Aaron so überschwänglich, ganz anders als noch im Sommer, wo er eher den gesetzten Herren mimte.
Er war kaum zu bremsen.
Am Strand lief er schön mit und auch durch das Wasser watete er. So ersetzte das Meer das Unterwasserlaufband. Praktisch.



Es war eine so schöne Zeit. Danke liebe Conny und lieber Carsten für die schöne Zeit bei euch! Im nächsten Sommer sind wir spätestens wieder da! 



Wie kann man nur so betteln, nicht mal den Möwen gönnt er einen Happen!







Was für ein Wetter im November

Montag, 11. November 2013

Gute Aussicht

Unser täglicher Weg führt uns hier über die kleine Brücke

Wir vermelden weiterhin einen gut aufgelegten, stärker gewordenen, aber noch hoppelnden Rusty.
Aber das ist nicht schlimm.
Er schafft jetzt schon ein Stündchen Laufen incl. Pipi- und Schnüffelpausen.
Alles schön in Ruhe.
Wenn er dann doch mal einen Rennflash bekommt, bleibt mir fast das Herz stehen.
Er soll auch noch nicht so rennen und schon gar 
nicht toben, aber ihr glaubt nicht, wie sehr mich diese wiederkehrende Lebensfreude freut.
Aber das darf ich noch nicht so laut sagen, da hier auch unsere liebe Physiotherapeutin mit liest. ;)

Der Tierarzt zeigte sich letzte Woche auch höchst zufrieden und meinte, die tierärztliche Betreuung sei für ihn damit abgeschlossen.
Das Medikament #Karsivan# können wir dann auch auslaufen lassen, nur die Vitamin B Gabe ist weiterhin notwendig.

Zuhause üben wir weiterhin über Stangen steigen (alternativ Besenstiele), Kreise laufen und ganz gezielt auftreten, um so die normale Bewegung der Hinterhand wieder zu erlangen. Auch die Magnetfeldmatte ist nach wie vor für Rusty eine Wohlfühlzone. Er genießt die Minuten darauf doch sehr.

Auch in einem anderen Thema gab Dr. Kördel grünes Licht:
Ein 2. Hund im nächsten Jahr ist absolut in Ordnung.

Wenn es Rusty weiterhin so gut geht und sich alles so positiv entwickelt, wenn die Natur mitspielt und der Züchter JA sagt , wird nächstes Jahr
ein neuer kleiner Kerl hier Einzug halten. 


Unterwegs mit Herrchen



Unser  ,, Berg'' , den wir täglich gemeinsam erklimmen


Am vergangenen Wochenende fand der interne Workingtest von M. Kuhnt in Groß Glienicke statt.
Noch im Sommer hatte ich ernsthaft über unsere 1. Teilnahme nachgedacht.
Das nun alles anders kam hat mich recht traurig gestimmt. 
Wie schnell ändern sich Wünsche, Träume und Ziele.
Prioritäten werden anders gesteckt.

Aber: Auch am vergangenen Wochenende trafen wir in der Physiotherapie- Praxis von Veronica die junge Golden Retriever Hündin, die nur 2 Wochen nach Rusty`s #Rückenmarksinfarkt# dasselbe Schicksal widerfuhr.
Wir hatten schon vorher von ihr gehört und das ihre Genesung lange nicht so gut verlief wie bei Rusty. 
Gestützt von Frauchen und Herrchen, die Beine hinterher ziehend, mit Windel bekleidet, kam sie trotzdem freudig wedelnd in die Praxis. 

Mir schossen die Tränen in die Augen, alles kam wieder hoch und der Gedanke, wie es auch hätte laufen können, kam wie ein Schlag.

Was hatten und haben wir für ein Glück.
Der süßen Maus wünsche ich alles Gute, sie hat auch ganz tolle Menschen an ihrer Seite, die nicht aufgeben. 





Sonntag, 27. Oktober 2013

Der See gehört wieder den Hunden


                                 





Seit dieser Woche können wir auch wieder am Nymphensee hier in Brieselang spazieren gehen. 
Im Sommer ist er für Hunde gesperrt.
Die Runde um den See schafft Rusty ganz gut und zwischen durch geht's zum Wassertreten ins Wasser.
Ach ich liebe den See und die Kamera muss dann auch meist mit.






- mit Mephisto und Faustus


Schön war es, mal wieder mit Hundefreunden zusammen zu laufen. 
Für Rusty und auch für mich. 

Rusty blieb schön neben mir und kam so auch nicht in Versuchung, mit den 2 wilden Schwarzen mithalten zu wollen. 
Da scheint er zu spüren, dass das keine gute Idee wäre.

Das schaffen wir noch nicht


Aber er läuft gut und er läuft gerne.....









Samstag, 19. Oktober 2013

Tränchen verdrücken


Am letzten Sonntag wartete eine Überraschung auf Rusty und auch auf uns.
Wir sollten unbedingt zum Training erscheinen.
Gut, 2, 3 Dummys suchen ( in Wirklichkeit waren es 10) schafft er und Hundekontakt ist so wichtig und tut dem Hund ja auch gut.

Dann standen wir erstmal da und waren platt! 
Uns erwartete ein so süßes Geschenk von all unseren Leuten.


Mir standen wirklich die Tränen in den Augen und ich war doch erst mal sprachlos.
Abgesehen von Tapferkeitstoffees, Mutmachbonbons, Entspannungskäffchen, Leckerchen für den Bär gab es einen dicken Gutschein für Rustys Physiotherapie und OHO !!! eine Massage für mich!

Seit Wochen sitze ich in den Therapiestunden neben Rusty und denke jedesmal : DAS hätte ich auch gern mal wieder!

Massage , Entspannung.....gut das Wasserlaufband können wir weglassen.
Lisa, ich freue mich schon auf unser Date!

Leiv und ich danken euch von ganzen Herzen, ihr seid die Besten....schnief!

http://www.retrievertreff-potsdam.de/news.html





Sonntag, 13. Oktober 2013

Fragen und Antworten



Will ich zuviel?

Rusty`s Fortschritte der letzten Wochen haben uns viel Mut und Hoffnung gemacht, dass er wieder richtig gesund wird.
Er läuft.
Für Freunde und Bekannte, die uns treffen, sieht es erstmal großartig aus.

Ich zweifle aber trotzdem oft, weil er das Bein staksig und steif nachzieht.
Der Arzt spricht von ataktischen Bewegungen.
Er kann das schwache hintere Bein heben, kommt gut über Stangen, Äste rüber, aber im normalen langsamen Gang hinkt er schon noch sichtlich.
So wie eigentlich die letzten 3 Wochen.
Wird das noch besser?

Seine Kondition ist so la la, wir müssen bei unseren Strecken eben nur immer bedenken, dass wir den gleichen Weg auch wieder zurück schaffen.

In der letzten Woche, wir hatten Urlaub,  waren wir mehrmals im Wald, der auch recht hügelig ist. 
Einerseits wollten wir Pilze suchen, andererseits sollte Rusty hier schön seine ,,therapeutischen``Kreise ziehen, was er auch machte.
Wir können ihn, Gott sei dank, gut ohne Leine laufen lassen, sodass er in seinem Tempo, in seiner Verfassung laufen oder auch mal ein Päuschen einlegen konnte.
Nach einem Stündchen war es dann aber auch gut und wir fuhren wieder heim mit ausreichend Pilzen und einem erschöpften Hund.




Zur Physiotherapie fahren wir weiterhin 2 x in der Woche.
Hier bin ich mir auch manchmal nicht sicher, gibt's Fortschritte oder eben auch mal keine ?

Ich glaube, er hat einfach auch seine guten Tage und auch mal schlechte.
Mittlerweile legt er sich auch freiwillig hin, na ja fast freiwillig.
Er weiß, wo die große Dose Leckerchen steht.... 







Wir fühlen uns in der Praxis von Veronika Nass jedenfalls sehr gut aufgehoben, auf jede Frage bekommen wir eine Antwort, 
uns wird alles genau erklärt und Rusty darf die liebe Dominique auch mal über das Gesicht lecken- ein Liebesbeweis! 

Nein, ich will nicht zuviel, ich bin dankbar für das, was wir gemeinsam geschafft haben.
Selbst wenn Rusty jetzt auf diesem Stand bleibt, wäre es für uns so in Ordnung.

Er kann laufen.... das ist das Wichtigste!


Donnerstag, 3. Oktober 2013

Jungspund oder was?


Eine gute Woche liegt hinter uns.
Rusty läuft mit viel Freude jeden Morgen los, er zieht an der Leine, er schnüffelt wie ein junger Wilder, überhört Kommandos und sprüht vor Energie.
Unglaublich, dieser Kerl!
Allerdings lässt diese Kraft dann auch recht schnell nach und wir müssen jeden Spaziergang gut dosieren.
Kleine Übungen zwischendurch sollen die Muskulatur weiter stärken.
So soll Rusty öfter mal im Kreis laufen, 2 Runden rechts herum, eine Runde links herum.
So soll sein schwaches Bein wieder mehr gekräftigt werden.
Die Balancierübungen führen wir auch weiter durch. 

Am Mittwoch waren wir wieder zur Physiotherapie.
Wir werden den Rhytmus  2 x die Woche erst mal weiterführen.
Sein Rücken ist doch noch sehr instabil, er läuft recht linkslastig, was eben zu einem schiefen Gangbild führt.
Er humpelt im normalen Gang noch recht stark.
Wenn er schneller wird, sieht es relativ flüssig aus.
Da nutzt er wohl den Schwung mehr aus.

Aber wir müssen vorsichtig sein und dürfen ihn auch nicht überfordern.

Am Sonntag hatte ich eine kleine Auszeit, ich war Helfer beim Workingtest des DRC im Schloß Liebenberg, ich durfte Dummys werfen und hatte einen wunderbaren Tag mit vielen lieben Menschen und tollen arbeitenden Hunden.
Hier mal wieder rein zu schnuppern war wunderbar.

Heute, am Feiertag, hatten wir ein kleines Trainingstreffen mit Alex und Gitti und ihren Mädels.
Er durfte ein paar Dummys retten und machte dies mit vollem Eifer.
Alles im Schongang, kurze Entfernungen und schön ruhig.
Er musste in unebenes Gelände, durch Büsche und Sträucher und auf kleinem Raum seine Kreise und fand alle Dummys.
Rein kopfmäßig war er für diesen Tag fertig.

Ich liebe es, wenn der Hund glücklich und zufrieden auf seiner Matte liegt.












Auch das Wiedersehen mit seinen Hundemädels tat ihm sichtlich gut.
Ach, das hat Spaß gemacht.






Donnerstag, 26. September 2013

Ganz langsam .....Normalität zieht ein


20.- 26.9.13  


Am Sonntag haben wir unserer Trainingsgruppe bei Potsdam einen Besuch abgestattet.
Mal wieder Wald- und Wiesenluft und RETRIEVER-Luft schnuppern.
Alle haben sich so gefreut, den Rusty auf 4 Beinen zu sehen.
Er wedelte und wedelte und war vollkommen aufgeregt, alle wiederzusehen.
Wir haben dann eine ganze Weile zugeschaut, haben ein paar kleine Laufübungen etwas abseits gemacht, auf schönen unebenen Boden über Stock und Stein rüber.
Dann hatte uns Alex 3 Dummys versteckt und er durfte eine kleine Suche machen.
Ich hatte weder eine Pfeife noch irgendwas dabei, aber das war egal, er hatte Lust drauf und los gings.
Er fand sie ruckzuck und kam so schnell es ging zu Muddi zurück.
Ach mein Bub, es war so schön.

Dann war er aber auch sehr erschöpft und wir sind dann wieder Richtung Heimat aufgebrochen.
Ein kleines Stück Normalität.



In dieser Woche war Rusty stundenweise dann auch mal wieder allein, was aber wirklich gut geklappt hat. 
Die ganze Familie packt mit an, mein Mann übernahm die Fahrten nach Mahlow zur Physiotherapie. Unsere Söhne gehen auch mal die kleinen Gassirunden.

Dann gab es am Mittwoch eine neue Hausaufgabe von Frau Naß:
Wir sollen immer wieder mal mit Rusty im Kreis laufen.
2 x rechts rum, 1 x links rum.
So soll seine Muskulatur rechts hinten weiter verstärkt werden.

Er macht alles so schön mit.

Dann kam ein Päckchen für Rusty an,
Alina ( http://www.bysterstorffs.com/#Home ) hat für Rusty einen richtig schönen kuscheligen Wintermantel genäht.
Dafür sagen wir ganz lieb Dankeschön. Was für eine tolle Überraschung.
Gerade in der kalten Zeit wird es wichtig sein, sein Rücken schön warm zu halten.
Er steht ihm ausgezeichnet finde ich:





                          Danke liebe Alina!


Sonntag, 22. September 2013

Hat er Schmerzen?


18./19.9.13 

In den nächsten beiden Tagen war ich ziemlich unruhig.
Hat er Schmerzen, gehts ihm gut, muss ich zum Tierarzt?

Nach der Nummer mit Chari am Vorabend und dem Absetzen des Schmerzmittels war ich total unsicher.
Er wirkte müder und langsamer insgesamt.
Aber er zeigte keine Schmerzen an, kein Jammern o. Fiepen. 
Auch bei der Physiotherapeutin lief es gut.
Bei Berührung oder der Massage keine Schmerzanzeichen.
Im Unterwasserlaufband lief er vorsichtshalber nur 10 min.

Danach hatte Rusty aber auch genug von allem.

Ich gab ihm zur Sicherheit eine Traumeel, ein  homoöpathisches Mittel.



Es ging ihm an den nächsten Tagen wieder besser und er freute sich auch wieder über Hundebesuch.
Unsere Runden konnten wir dann auch wieder etwas verlängern.


Tierarztkontrolle

Tierarztkontrolle - 17.9.13

Vom Tierarzt heute gab es heute auch eine gute Einschätzung.
Die Reflexe im hinteren rechten Bein sind besser geworden, die Sensibilität hat sich erhöht.
Das Gangbild ist auch besser geworden.

Insgesamt ist er hinten noch sehr instabil, aber das ist nach dieser kurzen Zeit völlig normal.

Dann meinte der Arzt, wir können es nun ohne Schmerzmedikamente versuchen. Bisher bekam er jeden Tag eine Tablette Previcox. 

Wenn sich seine Lauffreudigkeit, sein Gesamteindruck jedoch verschlechtern sollte und er Schmerzen zeigt, sollen wir das Medikament wieder geben.
Er soll auf jeden Fall beweglich bleiben und Freude am Laufen haben.

Nächster Termin in 2 Wochen, wenn alles so gut bleibt.



Spät am Nachmittag auf einer unseren kleinen Runden gab es für mich einen Mordsschreck und einen Lehre.
Wir waren auf einem kleinen Spielplatz, der natürlich menschenleer war.
Dort gibt es Holzbalken und verschiedene Untergründe, wo man schön mit Rusty laufen üben kann.
Gesagt getan, Rusty lief ohne Leine.
Dann kam plötzlich sein Kumpel Tibetterrier Chari um die Ecke mit Frauchen.
Er freute sich und rannte plötzlich los wie ein wilder Hengst. Etwas holprig, aber naja.
Er kam auch ein paar Meter, quiekte dann kurz und blieb stehen.
Ich hab bald einen Herzanfall bekommen, war aber gleich bei Rusty und hielt ihn fest.

Das es so über ihn kommt, hätte ich nicht erwartet.
Also Leinenzwang und zwar komplett.

                                     Rusty und Chari vor ein paar Wochen




Es geht vorwärts


Tag 10/ 11
 14.9./15.9.13

Es geht vorwärts und das nicht in kleinen Schritten, sondern selbst für die Therapeutin und unserem Tierarzt in großen Schritten.
Das ist bei so großen Rassen nicht unbedingt so normal.
Das Nachziehen des lahmen Beines hat sich verringert.
Es ist noch da, aber nicht mehr so schlimm, wie noch vor ein paar Tagen.

Am Sonntag ging es zu meinen Eltern zum Geburtstag, Rusty konnte sich dort im Garten bewegen und auch seine Päuschen einlegen.
Alle waren erstaunt, wie gut er schon laufen konnte.

Auf der Straße werden wir ab und an angesprochen: Wieso läuft den ihr Hund so komisch? Warum sieht er denn so müde aus?
Ja, es ist schon zu sehen, klar!
Ich sage dann: Er läuft doch toll, besser geht's nicht!!
Wer es möchte, bekommt eine Erklärung und dann folgt großes Erstaunen!
Ja, er ist ein Kämpfer!

Wir trainieren jeden Tag!
Wir legen zum Üben Stangen auf die Wiese (Besen, Gartengeräte, Bretter).
Auch schon mal ein wenig erhöht.
So muss er schön seine Beinchen hochnehmen und rübersteigen und lernt, wieder richtig auf zu treten.
Das Wackelkissen haben wir uns auch besorgt, ein beliebtes Sportgerät mittlerweile für uns alle. 
Dann verstecke ich Leckerlies in verschiedenen Höhen, mal unten, mal oben.
Ja für Futter macht er alles.

Viele Tipps bekommen wir von Dominique, unser Physiotherapeutin.
Die Zusammenarbeit ist wirklich toll und macht uns allen viel Spaß.
Auch wenn es ein Mordsweg 3 x die Woche ist.

Auf Steinwegen bekommt er einen Schuh an, seine Krallen hinten rechts sind schon ziemlich runter.
Aber das ist doch nix wildes!

Von einer Hundefreundin bekamen wir  eine Magnetfeldmatte ausgeliehen und ich kann nur sagen, Rusty findet sie toll, er legt sich rauf, räkelt sich und schläft ein. Ein großes Dankeschön an Ines in Pforzheim!


Rusty auf seiner Magnetfeldmatte

Zur Wirkungsweise ein Link: 
http://www.heilpraxisnet.de/naturheilverfahren/magnetfeldtherapie.php

Es scheint ihm gut zu tun und das ist die Hauptsache.

Montag, 16. September 2013

Freunde sind viel wert


12.9.13  Tag 8

Heute hatten wir mal einen Tag ohne Termine.
Auch mal schön.

Allerdings lief ich gegen 3.00 Uhr nachts mit ihm, als er fiepte, los zur Wiese.
Der Garten war wohl doch ein No Go für ihn.
Er freute sich mitten in der Nacht über die kleine Gassirunde und machte fein Pipi.

Ansonsten schlief er sehr gut, um das Geschäft verrichten machte ich mir nun nicht mehr so große Sorgen.

An der Stelle möchte ich mich bei all den vielen Freunden bedanken, die uns die Daumen drücken, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Teilweise schreiben mich auch fremde Menschen an und berichten von ihren ,,Fällen'' und Erfolgen oder aber auch schlimmen Schicksalsschlägen. 
Ich hatte in meinen 2 Foren um Hilfe gebeten und diese kam prompt.
Der Austausch, ob in persönlicher Form oder auch über das WWW helfen uns ungemein. 
Und nochmal: Hundefreunde sind was ganz besonderes!



Danke Hanka !

Im Unterwasserlaufband


11.9.13  Tag 7

Es ist jetzt eine Woche her, wo plötzlich alles unüberwindbar schien.
Aber meine Zuversicht, mein Kraft, nahmen zu und nicht ab.
Jeder kleine Schritt war auch für mich wie eine Vitaminspritze.

Heute waren wir wieder zur Physio.

3 x die Woche in den ersten 2 Wochen und danach 2 x die Woche war unser Zeitplan für die nächste Zeit.
Das Unterwasserlaufband wird entscheidend sein am Anfang jeder Therapie bei der Diagnose.
In Kombination mit Massage, Lasertherapie und Übungen zum Stehen, Balancieren, Ausgleichen und Laufen war es eine gute Stunde.
Er genoss es sichtlich und schleckte die Therapeutin auch gleich ab.
Labbi eben. <3

Ins Wasserbecken ging er sehr bereitwillig, klar vorn hing ein kleines Kästchen mit Leckerchen.
Aber auch das Einlassen des Wasser machten ihm so gar nichts aus.
Das war ganz nach seinem Geschmack, im Wasser rum waten, ein noch gemäßigtes Tempo und dabei mit Leckerlies vollgestopft werden.
Nach ein paar Minuten war es dann aber gut fürs 1. Mal.




Einige Übungen können wir gut zu Hause machen, so zb. das Wackelkissen, auf dem er mit den Vorderpfoten stehen soll und so sein Hinterteil ausbalancieren muss.
Hierbei braucht er noch eine Stütze.
Im Moment lastet alles auf sein Vorderteil und führt so schnell zu Verspannungen und verkürzten Bändern. 
Auch hierfür lohnt sich der Weg in die Physiopraxis schon auf alle Fälle.

Eine Luftmatratze mit Isomatte drüber bietet ungeahnte Möglichkeiten zur
Muskelanspannung und zum Balancieren.
Dabei muss er sich richtig anstrengen.

Den Fußballen sollen wir mit dem Igelball schön stimulieren, auch mal reinkneifen.


Dann zeigte mir die Therapeutin noch, wie man die Blase ausdrückt.
Er hatte wieder kein Pipi gemacht.
So setzte er nach kurzer Zeit den Parkplatz unter Wasser.
Gekonnt ist eben gekonnt.

Er sollte dann als Hausaufgabe auch mal ab und an ein Stück laufen und auch allein lernen, seinen schleifenden Fuß zu korrigieren.
Bisher setzten wir seinen Fuß immer nach bei jedem Schritt.
So wagte ich einen großen Schritt am Abend:

Der 1. Gang auf die Wiese hinter unserem Haus.
Ich hatte ihn an der Leine und wir humpelten langsam los.
Ich hatte das Gefühl, dass er die ganze große Welt der Düfte einsog und wurde immer schneller.
Nun musste ich ihn ein wenig zügeln, sein schlappes Bein kam nicht mit.

Auf der Wiese flossen dann meine Tränen vor lauter Erleichterung.
Ich machte ihn ab von der Leine.
Er schnüffelte ein wenig, ging dann leicht in die Knie, kippte dabei fast um und PINKELTE los!
Darauf hatten wir solange gewartet und es war mittlerweile fast meine größte Sorge.

Er hat kontrolliert gepullert und auch Kot abgesetzt.

Da saß ich nun mit meinem Hund, heulend, total erschöpft, aber sehr glücklich auf der Wiese.


Eine Woche!!
Es ist für mich ein Wunder, ER ist für mich ein Wunder! 





Erster Auftritt



10.9.13  Tag 6

Meine Schwester kam heute vorbei und fing an zu weinen, sie meinte, so schlimm hätte sie es nicht erwartet.
Ich war ehrlich gesagt über die Fortschritte bis zum heutigen Tag schon so froh.
Aber wenn man ihn so sieht, ihn aber als großen stattlichen Rüden kennt, ist es schon schlimm.

Der Besuch beim Arzt stand heute wieder an.
Er staunte und sagte, ein toller Fortschritt.
Die Empfindlichkeit der Ballen nimmt zu und Rusty zog bei diesem Test das rechte Bein leicht an.
Die Medikamente sollen wir weiter geben.

Das Ganze schafft Rusty schon sehr, er zitterte wie Espenlaub.

Zum Nicht- Pullern sagte er:
Es ist ok, wenn wenigstens einmal am Tag macht, nur wenn der Urin blutig oder eitrig aussieht, sollen wir kommen.
Es dauert halt auch alles eine Weile, bis sich auch diese Funktion wieder normalisiert.
Aber Sorgen machte ich mir schon, eine Blasenentzündung oder einen Nierenschaden konnten wir nun nicht auch noch gebrauchen.

Er pullerte dann am Vormittag auf seiner Unterlage. Bloß gut!

Am Abend dann passierte es: 

Der gelähmte rechte hintere Fuß kam allein nach vorn auf die Pfote. Es war nur ganz kurz, 2,3 Auftritte..... aber immerhin.
Das hatte ja der Tierarzt heute Vormittag schon gesehen, das er da mehr Regung zeigt.
Ich kann euch gar nicht sagen, wie glücklich ich darüber war.




Ausruhen war nun angesagt!

Das wird! - 2 Wörter, die alles sagen


9.9 13 Tag 5

Heute war nun unser erster Termin bei der Physiotherapie von Veronica Naß.
Diese befindet sich in Mahlow- Blankenfelde.
Einfache Fahrt Autobahn 90 km- 53 min
                    durch Potsdam 56 km- 70 min
                    durch Berlin 53 km- 70 min

Das ist von der Entfernung schon ein ordentlicher Stiefel, aber genau diese Praxis wurde uns empfohlen und da vertraue ich dann doch eher darauf, als der Tierphysiopraxis um die Ecke, von der ich nichts weiß.

http://www.hundephysiotherapie-berlin.de/index.html

Die Therapeutin hat zunächst alles erfragt, Gewohnheiten, Verhalten,
welches Futter er bekommt und der Hergang des Unfalls.
Dann schaute sie sich ihn genau an, hat ihn gestreckt, gedrückt, abgetastet usw.
Die Gelenke, Knochen sind sehr gut, kein Knirschen oder Knacken.
Ein gutes Zeichen!
Seine Muskeln sind hinten leicht verkürzt und könnten etwas stärker sein insgesamt.
Einige Reflexe der Hinterhand waren da, einige überhaupt nicht.
Aber wie schon gesagt, die Tiefensensibilität war auch in seinem rechten, schlechten Bein vorhanden.
Dazu kniff sie ihn ziemlich fest in seinen Fuß, das spürte er und guckte ganz verdutzt nach hinten.
Wie schön!

Der Satz am Ende der 1. Stunde von unserer Therapeutin war:

Das wird!

Das war so schön zu hören und so eine Prognose gab es 3 Tage vorher in der Klinik nicht.



Pipiprobleme

8.9.13 Tag 4

Die halbe Nacht verbrachte ich mit Rusty im Garten, es passierte nichts.
Immer wieder hatte ich das Gefühl, er will jetzt raus.
Also aufstehen, Bademantel oder auch mal ohne raus mit ihn in den Garten.
Rumlaufen, Unterstützen, dabei den Fuß hinstellen..... meine Bandscheiben meldeten sich nun auch!
Aber es geschah nichts.
Irgendwann stellte ich ihn hin und ging 3 Meter weg. Er konnte ja schon allein stehen.
Plötzlich machte er einen klitzekleinen Buckel und machte seinen Haufen.
Noch nie habe ich mich so über Kacke gefreut.
Ich hab ihn so gelobt, Pipi kam aber immer noch nicht.

Ich rief dann in der Klinik an, was wir tun könnten bzw. wie lange es ok ist, nicht zu pieseln.
Länger als 24 h sind nicht gut war die Antwort und wir müssten dann kommen.

Ich las in der Nacht im Forum von Techniken zur Massage und der Entleerung über Ausdrücken.

Das versuchte ich dann am Morgen.
Und siehe da, es dauerte zwar, aber es funktionierte.
Wahrscheinlich war die Blase randvoll.

Was aber auch wieder gefährlich werden kann, da die Blase ihre Spannung verliert bzw. sich auch eine Entzündung entwickeln könnte.

Aber es lief und lief . Das war dann auch geschafft.

Er hatte wahrscheinlich gehört, wie ich mit der Klinik telefonierte und wollte dort auf keinen Fall noch mal hin.
Am Nachmittag kam  die liebe Gitti auf einen Krankenbesuch vorbei.
Hundefreunde sind war tolles.

                                        

Genesungsgrüße und Geschenke von unserer Trainingsgruppe

Er wedelte wieder und zeigte, wie er tapfer er war. Er lief mit Unterstützung durch das Trageteil ganz gut durch den Garten. Das Bein war immer noch nicht in der Lage, sich aufzustellen.



Das war am Sonntag!
Er konnte stehen, aber wollte und konnte nicht laufen.
Sicherheitshalber setzte er sich lieber hin.
Gut, dass Rusty so ein ruhiger, entspannter Hund ist.
Ein wilder Junghund hätte da sicherlich mehr Probleme.



Ihn so zu sehen, zerriss mir fast mein Herz.
Auch mein Mann musste manchmal leise weinen.
Man kann es nicht beschreiben.
Alle Unternehmungen, alle schönen Wanderungen, alle Dummy- Trainingsstunden, einfach alles, was wir immer gemeinsam unternommen hatten, schienen in weite Ferne gerückt.

Ich weiß nicht, wie oft ich betete, dass mein Hund wieder gesund werden möge.

Auch die Absage eines Züchters vor 7 Wochen (wir wollten gern einen zweiten Labrador) bekam nun irgendwie einen Sinn.
Schicksal?
Es war plötzlich alles richtig so!
Niemand hätte in der Situation einem Welpen gerecht werden können.
Rusty stand und steht an 1. Stelle. 





Schockdiagnose

6.9.13 Tag 2

Die Nacht war wieder den Umständen entsprechend ruhig.
Er wollte ein, zwei Mal auch aufstehen und los laufen. Er muss wahrscheinlich auch mal die Position ändern. Ich springe dann auf und helfe ihm und hebe hinten sein rechtes Bein an.
Dieses bewegt sich gar nicht. 

8.30 ist unser Termin beim Tierarzt.
Dr. Kördel untersuchte ihn noch einmal gründlich, kontrollierte die Reflexe und gab uns dann die Empfehlung, doch zum CT in die Tierklinik zu fahren.
Damit hatte ich eigentlich schon gerechnet, da das rechte hintere Bein immer noch keine Besserung zeigte.

Er vereinbarte dort auch einen Termin für uns, so konnten wir direkt nach Königs Wusterhausen durchfahren.

Leider mussten wir dort dann doch eine ganze Zeit warten, bis wir ran kamen.
Die Untersuchung wurde mit uns besprochen, Rusty wurde hier auch nochmal durchgecheckt und dann ging es los.
Er wurde in Narkose gelegt und dann gings in die Röhre.
Rusty lies einfach alles über sich ergehen.
Die Blase und der Darm entleerten sich dort.
Für uns begann eine elendig lange Warterei. Nach ca. 3 Stunden wurden wir ins Besprechungszimmer des Chefarztes geholt.


Der Wortlaut des Ergebnis als  E- Mail an unseren Hausarzt:               .          Befund im CT:                            
 Th 11/12 Spondylose mit Vakuumphänomen der Spondylose; Th12/13: basal  rechts, 
 vor allem im Th12 Auslöschung des Myelographiesignals,
 im Discusbereich langsam wieder Zunahme der Signalintensität,
 korrespondierend dorsale KM-Kontur mit leichter Abschwächung des Kalibers; 
 kein Anhalt für Bandscheibenvorfall, Fraktur oder anderweitig spezifischen Prozess  V.a. intramedullären Prozess 
 DD:  -fibrocartilaginärer Infarkt mit konsekutivem Ödem ; eine Neoplasie erscheint bei dem          beschriebenen klinischen Bild eher unwahrscheinlich                          
  Rat zu:   
 -begleitender Behandlung mit Karsivan, Esomeprazol, ggf. Sucralfat zur Gastroprotektion                           
 -konsequente physiotherapeutische Behandlung   
                                               
Dieser fibrocartilginäre Infarkt wird auch als Rückenmarksinfarkt bezeichnet.
Also kein Bandscheibenvorfall!
Eine Operation ist nicht möglich, Prognose ungewiss!
ABER mit viel Geduld, viel Physiotherapie und dem Glaube an Heilung, ist es möglich, die fehlenden Funktionen teils oder ganz wiederherzustellen. 
Aber das kann niemand sagen.

Das war ein Schock!
Von solch einem Infarkt hatte ich noch nie gehört.



Am Abend kamen wir völlig erschöpft zu Hause an. Was für ein Tag!
Ich fuhr dann noch zu Dr. Kördel, um uns die Medikamente für die nächsten Tage zu holen. Er hatte das Ergebnis schon von Dr. Reczko aus der Klinik vorliegen. Die Zusammenarbeit funktioniert .
Nun ging es darum, den weiteren Weg zu planen.
Physiotherapie stand hier ganz oben und zwar ganz schnell!

Eine gute Freundin hatte hier schon viel Erfahrung mit ihrer Hündin gesammelt und konnte uns so ihre Therapeutin Veronica Nass wärmstens empfehlen.
Auch von anderen Seiten, auch von der Tierklinik und unserem TA bekamen wir diese Empfehlung.
Grund für die Wahl dieser Praxis ist auch das vorhandene Unterwasserlaufband und die Erfahrungen der Therapeuten dort auf diesem Gebiet.
So machten am Montag einen Termin um 9.30 Uhr.

Bis dahin sollten wir mit unseren Übungen zuhause weitermachen.

Gerade die ersten Tage nach solch einem Infarkt sind entscheidend für den Heilungserfolg, so die einhelligen Meinungen.

Nur leider bietet Google hier auch genügend Platz für sehr pessimistische Ausgänge.
Aber ich musste erst mal meine Gedanken sammeln, mir klar werden, was diese Diagnose überhaupt bedeutet.

Im Austausch mit vielen Freunden und auch Leuten in unseren Hundeforen, befreundeten Physiotherapeutinnen 
bekamen wir wieder etwas Aufwind und der 1. Schock legte sich.
Wir werden kämpfen bis zum Umfallen!

                                                     Danke Choc und Mocca


An diesem Abend war Rusty sehr müde, sehr kaputt.
Und wir waren es auch.......