Montag, 16. September 2013

Schockdiagnose

6.9.13 Tag 2

Die Nacht war wieder den Umständen entsprechend ruhig.
Er wollte ein, zwei Mal auch aufstehen und los laufen. Er muss wahrscheinlich auch mal die Position ändern. Ich springe dann auf und helfe ihm und hebe hinten sein rechtes Bein an.
Dieses bewegt sich gar nicht. 

8.30 ist unser Termin beim Tierarzt.
Dr. Kördel untersuchte ihn noch einmal gründlich, kontrollierte die Reflexe und gab uns dann die Empfehlung, doch zum CT in die Tierklinik zu fahren.
Damit hatte ich eigentlich schon gerechnet, da das rechte hintere Bein immer noch keine Besserung zeigte.

Er vereinbarte dort auch einen Termin für uns, so konnten wir direkt nach Königs Wusterhausen durchfahren.

Leider mussten wir dort dann doch eine ganze Zeit warten, bis wir ran kamen.
Die Untersuchung wurde mit uns besprochen, Rusty wurde hier auch nochmal durchgecheckt und dann ging es los.
Er wurde in Narkose gelegt und dann gings in die Röhre.
Rusty lies einfach alles über sich ergehen.
Die Blase und der Darm entleerten sich dort.
Für uns begann eine elendig lange Warterei. Nach ca. 3 Stunden wurden wir ins Besprechungszimmer des Chefarztes geholt.


Der Wortlaut des Ergebnis als  E- Mail an unseren Hausarzt:               .          Befund im CT:                            
 Th 11/12 Spondylose mit Vakuumphänomen der Spondylose; Th12/13: basal  rechts, 
 vor allem im Th12 Auslöschung des Myelographiesignals,
 im Discusbereich langsam wieder Zunahme der Signalintensität,
 korrespondierend dorsale KM-Kontur mit leichter Abschwächung des Kalibers; 
 kein Anhalt für Bandscheibenvorfall, Fraktur oder anderweitig spezifischen Prozess  V.a. intramedullären Prozess 
 DD:  -fibrocartilaginärer Infarkt mit konsekutivem Ödem ; eine Neoplasie erscheint bei dem          beschriebenen klinischen Bild eher unwahrscheinlich                          
  Rat zu:   
 -begleitender Behandlung mit Karsivan, Esomeprazol, ggf. Sucralfat zur Gastroprotektion                           
 -konsequente physiotherapeutische Behandlung   
                                               
Dieser fibrocartilginäre Infarkt wird auch als Rückenmarksinfarkt bezeichnet.
Also kein Bandscheibenvorfall!
Eine Operation ist nicht möglich, Prognose ungewiss!
ABER mit viel Geduld, viel Physiotherapie und dem Glaube an Heilung, ist es möglich, die fehlenden Funktionen teils oder ganz wiederherzustellen. 
Aber das kann niemand sagen.

Das war ein Schock!
Von solch einem Infarkt hatte ich noch nie gehört.



Am Abend kamen wir völlig erschöpft zu Hause an. Was für ein Tag!
Ich fuhr dann noch zu Dr. Kördel, um uns die Medikamente für die nächsten Tage zu holen. Er hatte das Ergebnis schon von Dr. Reczko aus der Klinik vorliegen. Die Zusammenarbeit funktioniert .
Nun ging es darum, den weiteren Weg zu planen.
Physiotherapie stand hier ganz oben und zwar ganz schnell!

Eine gute Freundin hatte hier schon viel Erfahrung mit ihrer Hündin gesammelt und konnte uns so ihre Therapeutin Veronica Nass wärmstens empfehlen.
Auch von anderen Seiten, auch von der Tierklinik und unserem TA bekamen wir diese Empfehlung.
Grund für die Wahl dieser Praxis ist auch das vorhandene Unterwasserlaufband und die Erfahrungen der Therapeuten dort auf diesem Gebiet.
So machten am Montag einen Termin um 9.30 Uhr.

Bis dahin sollten wir mit unseren Übungen zuhause weitermachen.

Gerade die ersten Tage nach solch einem Infarkt sind entscheidend für den Heilungserfolg, so die einhelligen Meinungen.

Nur leider bietet Google hier auch genügend Platz für sehr pessimistische Ausgänge.
Aber ich musste erst mal meine Gedanken sammeln, mir klar werden, was diese Diagnose überhaupt bedeutet.

Im Austausch mit vielen Freunden und auch Leuten in unseren Hundeforen, befreundeten Physiotherapeutinnen 
bekamen wir wieder etwas Aufwind und der 1. Schock legte sich.
Wir werden kämpfen bis zum Umfallen!

                                                     Danke Choc und Mocca


An diesem Abend war Rusty sehr müde, sehr kaputt.
Und wir waren es auch.......



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