Samstag, 14. September 2013

Diagnose Rückenmarksinfarkt


Rustys Weg 

Von der Diagnose Rückenmarksinfarkt bis heute



 4.9.13   Tag 0:
 Ein schöner, warmer Nachmittag im Spätsommer.
 Wir treffen uns mit unserer Hundefreundin Kasia und 
 ihren beiden Labradors Mephisto und Faustus. Auf unserer Lieblinsrunde am Havelkanal an Feldern und Wiesen vorbei genießen wir den schönen Tag.
Alles ist gut. Auf dem Rückweg laufen alle 3 aufs Feld und sprinten gemeinsam los.

Plötzlich Aufjaulen, Schreie und Rusty sinkt sofort zu Boden und kann nicht mehr aufstehen. Er versucht weiterzukommen, es gelingt ihm nicht.
Wir rennen sofort zu den Hunden. Ich setze mich zu Rusty runter und versuche ihn zu beruhigen und gucke, was evt. gebrochen, verstaucht sein könnte.
Nichts zu sehen.
Dann stelle ich fest, dass das gesamte Rückrat, beide Hinterläufe, Rute sind bewegungsunfähig sind.
Ich ahne, es ist was sehr schlimmes passiert.
Kasia bringt ihre beiden Hunde zum Auto und fährt mit unserem Wagen so nah wie möglich an die Unfallstelle heran.
Wie ich Rusty in das Auto getragen habe, kann ich gar nicht mehr genau sagen.
Während des Warten auf Kasia rief ich meinen Mann an, der uns darauf hin bei unserem Tierarzt ankündigte.
Die Fahrt dorthin hab ich nicht mehr auf dem Schirm.

Dort angekommen, ein brechend volles Wartezimmer. Nein!!!
Während ein Patient aus der Tür kam, ergriff ich die Chance und sagte bescheid, dass unser Hund bewegungsunfähig im Kofferraum liegt.
Sofort kamen 2 Tierarzthelferinnen mit nach draußen und wir trugen Rusty auf einer Trage gemeinsam in den Behandlungsraum.
Danke an unseren Tierarzt für das wirklich schnelle Handeln.
Dort krümmte sich Rusty, war dabei stocksteif und völlig fertig.
Er tat mir so leid und die Tränen flossen.
Was war geschehen?

Rusty wurde dann sofort geröntgt und seine Reflexe getestet, die teilweise vorhanden waren, auch die Tiefensensibilität in der Hinterhand war noch spürbar. Das war für den Arzt und für uns erstmal eine vorsichtige gute Nachricht.
Dann die Diagnose: 
 Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall ( TH12 /TH13) und einer Spondylose, die aber wohl für diesen Befund keine Bedeutung hat.



Er bekam dann eine Infusion mit 4 Amp. Glucose- Braun G- 40,

1 Medrate Solubile ad us. vet.125mg  und 5 ml Vitamin B Komplex, um das Wasser herauszuziehen und so den Druck auf das Rückenmark zu senken.

Gleichzeitig bekam er Schmerzmittel und Cortison.

Eine Laseranwendung sollte die Durchblutung fördern und die Zellbildung anregen.

Wir sagten zu allem JA, Hauptsache es ging unserem Hund wieder besser.
Trinken sollte er die nächsten 6 Stunden nichts.

Es wurden uns von der Tierarztassistentin, die auch Physiotherapeutin ist, verschiedene Übungen und Griffe gezeigt, wie wir Rustys Nervenbahnen stimulieren können.

Nach der Absprache mit dem TA, einen Tag zu warten und dann zu schauen, ob sich Rustys Zustand verbessert ( was wohl durchaus möglich sein kann), fuhren wir nach Hause.
Eventuell würde dann am Freitag eine Operation nötig sein.
Gemeinsam trugen wir Rusty ins Haus.
Was wird nun werden? 

Ich schlug mein Nachtlager unten im Wohnzimmer auf und baute Rustys Kudde neben mir auf, so konnte ich jede Bewegung und jede Regung sofort wahrnehmen.
Er sollte sich nicht bewegen und ruhig bleiben, was auch nicht anders ging. Er war einfach zu geschwächt.
Die Nacht war grauenvoll, ich habe nicht eine Stunde geschlagen.
Rusty blieb relativ ruhig, er war wahrscheinlich noch von der Infusion ,, ruhig gestellt''.
Er versuchte ein paar Mal, aufzustehen.
Irgendwann fiepte er und pullerte los. 
Ich hatte für diesen Notfall Handtücher bereit gelegt.
Ich werte das Fiepen als gutes Zeichen, da er seine Blase wohl kontrollieren kann und die Nervenbahnen noch in Ordnung sind.






2 Kommentare:

  1. Meine damals 7 Monate alte Hündin hatte vor etwa einem Jahr auch einen Rückenmarksinfakt.
    Sie ist fast wieder völlig gesund, die Blase funktioniert wieder einwandfre, das linke hintere Bein ist noch etwas steif, aber sie läuft, rennt, springt und spielt wie ein gesunder Hund. Ich kann nur nicht mit ihr wandern, so nach 1 1/2 Stunden laufen ist sie müde und dann kann sie nicht mehr so gut gehen. Ein mal im Monat kommt immer noch die Füsioterapeutin und macht ihre Wirbelsäule wieder locker. Ich denke das wird sich auch nicht so schnell ändern.

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    1. Danke für deinen Kommentar, die Hoffnung solllte man nie aufgeben!!

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